So, es wird langsam Zeit, etwas von meiner Reise zu berichten: Meiner Reise quer durch die USA, von New York nach San Francisco. Wieso wollte ich das eigentlich unbedingt, frage ich mich jetzt. Wieso nicht 2 Monate nach Brasilien, am Stand hängen?
Vermutlich bin ich da einerseits der unterschwelligen Manipulation der Amis auf den Leim gegangen, die es wie keine andereren verstehen für ihr Land zu werben. Andererseits hat ihre Kultur mich bis jetzt massgeblich geprägt – mit Musik, Kino, Fernsehen. Und da will ich doch wissen, wer das ist. Welche Motivationen, welche Absichten, welche Menschen dahinterstecken.
Und ihre Kultur, die will ich mir jetzt noch ansehen, bevor es den Amis total dreckig geht, es eventuell sogar zum Bürgerkrieg kommt. Das halte ich nämlich für durchaus wahrscheinlich. Es gibt nicht viel, was dieses Land zusammenhält. Jeder Staat kocht hier sein eigenes Süppchen, jeder schaut vor allem für sich. Das hat ja hier nicht nur Tradition, das wird sogar bewundert.
Und dann noch all diese radikalen Gruppen, welche auf ihr Recht, ihr Leben auf ihre Weise zu leben pochen und dafür über Leichen gehen würden (wir haben diese Spinner ja laufend aus Europa vertrieben). Und zusätzlich alle noch bestens mit Waffen ausgerüstet.
Solange es aufwärts ging mit dem Land, war jeder bereit, ein Stück seiner so hoch geschätzten persönlichen Freiheit gegen ein Stück vom Wohlstand einzutauschen. Doch wenn dies wegfällt, werden sich die Amis vermutlich schnell auf ihre Wildwest-Tugenden besinnen: Banden bilden und sich den Weg freischiessen.
Aktuell zum Thema, die Spiegel Schlagzeile von heute: Job-Not in den USA –
Ende des amerikanischen Traums – Höchster Stand seit 2005. Zahl der US-Insolvenzen schnellt nach oben.